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Cassianspreis-Verleihung

Festakt ehrt religiöse Schulentwicklung

Der Geist Ludwig Auers war wieder einmal gegenwärtig im Kloster Heilig Kreuz und sein zentraler Ausspruch „Mit Gott und für Gott – zum Besten der Jugend“ bildete gleichsam einen roten Faden durch den feierlichen Anlass: Die Pädagogische Stiftung Cassianeum hat erstmalig den CASSIANSPREIS ausgeschrieben und nun fünf Schulen bei einer stimmungsvollen Preisverleihung im Gallusssaal ausgezeichnet.
Der vorausgegangene Wettbewerb hat seinen Ursprung im Stiftungszweck der Institution vor weit über 100 Jahren und ist gleichzeitig sehr aktuell. Damals wie heute ist die Verankerung des religiösen Lebens an Schulen nicht selbstverständlich. Um besonders herausragende Konzepte und Initiativen zur Förderung der Schulpastoral zu würdigen, braucht es immer wieder Impulse und eben auch Ermutigungen, wozu der Cassianspreis eine schöne Gelegenheit bot.
Nachdem sich die Ausschreibung an alle Schulen in Bayerns richtete und 15 hochwertige Wettbewerbseinreichungen brachte, konnten die insgesamt 12.000 € an Preisgeld an Schulen aus verschiedensten Regionen und an unterschiedliche Schularten vergeben werden:

  • 1. Preis: Kolleg der Schulbrüder Illertissen (Gymnasium)
  • 2. Preis: Michael-Atzesberger-Schule Hauzenberg (Sonderpädagogisches Förderzentrum)
  • 3. Preis: Maria-Ward-Gymnasium Augsburg
  • Sonderpreis für „Künstlerisch-ästhetische Umsetzung“: Liebfrauenschule Dießen (Realschule)
  • Sonderpreis für „Interreligiöser Dialog“: Berufsschule 2 Passau

Der Stiftungsratsvorsitzende des Cassianeums Hubert Lepperdinger, der gleichzeitig der Vertreter des staatlichen Schulwesens in der Jury war, lobte die inhaltliche Qualität der Einreichungen: „Der Ideenreichtum vieler Schulpastoralteams beeindruckt. Hier wird wirklich der Mensch in den Mittelpunkt gerückt und versucht, ihn mit all seinen Bedürfnissen – nicht zuletzt mit seinem Wunsch nach Sinnstiftung – wahrzunehmen.“
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Im Einzelnen zeigte sich auch die enorme Bandbreite der Aktivitäten an Schulen, um das religiöse Leben an Schulen auszugestalten. So beeindruckte das Kolleg der Schulbrüder durch sein gesamtes Schulpastoralprogramm aus Liturgien, Wallfahrten, Jahresthemen und Musik, das mittlerweile eine große religiöse Schulfamilie geschaffen hat und weit über die Schule hinaus Menschen anzieht. In Hauzenberg versteht sich eine Schule als spirituell-kreative Heimat für eine Vielfalt an Projekten, die immer in einer menschennahen Religiosität ihren Ursprung haben. Das Maria-Ward-Gymnasium begleitet ihre Schüler beim Heranwachsen mit Besinnungstagen in jeder Jahrgangsstufe, die von einem Großteil des Kollegiums getragen werden. In Dießen stellt ein äußerst kreativ gestaltetes Glaubenstor mit Themen aus dem Kirchenjahr und zu religiösen Personen einen Mittelpunkt im Schulleben dar. Und die gesellschaftliche Seite schulpastoralen Wirkens wird in Passau deutlich, wo ein interaktiver Lernparcours zum Verständnis unterschiedlicher Kulturen und Religionen entwickelt wurde.
„Die Dimension des Spirituellen ist für die Entwicklung eines jungen Menschen ein wichtiger Aspekt. Hier kann auf ganz andere Art und Weise Augen, Herzen und Bewusstsein geöffnet und bereichert werden“, betonte der Vorstand der Pädagogischen Stiftung Cassianeum und Jurymitglied Peter Kosak in seinem Grußwort. Wenn man heutzutage Heranwachsende auf diesem Gebiet sensibilisieren wolle, dann gelte es, bewährte und neue Wege gleichzeitig zu gehen.
Vor der Preisverleihung wurde die Bedeutung religionspädagogischen Handelns reflektiert im Vortrag „Religiöse Bildung für alle! – Eine neue Herausforderung in postsäkularer Zeit“ von Dr. Martin Lechner, dem ehemaligen Lehrstuhlinhaber „Jugendpastoral“ an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Benediktbeuern.
Für die Unterhaltung im Rahmenprogramm sorgte das Blasorchester der Realschule Heilig Kreuz und die Improtheatergruppe „spieltrieb96“, die die typischen Charaktere im Religionsbereich satirisch zugespitzt vorspielte.
Die zahlreichen Ehrengäste und Delegationen der ausgezeichneten Schulen kamen im Anschluss in der Bibliothek des Klosters Heilig Kreuz in bester Stimmung zusammen, tauschten sich rege über ihr gemeinsames Anliegen aus und konnten in einer Ausstellung Einblick nehmen in die Schulpastoral-Arbeit der Schulen.
Wir gratulieren allen ausgezeichneten Schulen herzlich zum Cassianspreis 2019!